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Die Zukunft heißt Netflix!

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Die Zukunft von Film-und Serienproduktionen liegt im Online-Streaming.

Marktführer Netflix plant für 2016, doppelt so viele Shows wie im vergangenen Jahr selbst zu produzieren. Der Dienst wird dann in 200 Ländern angeboten.

Mit genau auf verschiedene Zielgruppen zugeschnittenen Produkten, wird sich der Siegeszug von Netflix fortsetzen. Sogar Download-Piraten konvertieren zu zahlenden Kunden, weil Netflix an neue Sehgewohnheiten angepasste Produkte anbietet.

 

Erfolgreiche Eigenproduktionen dank Big Data

Ein Spielfilm über Kindersoldaten, ein Weihnachtspecial mit Bill Murray oder eine Superheldin mit Posttraumatischer Belastungsstörung: Netflix‘ Produktionen sind vielseitig und oft auf eine klar definierte Zielgruppe zugeschnitten.

Das ist möglich, weil die Daten der Netflix-Nutzer analysiert werden: Welche Schauspieler, welche Stories, welche Regisseure werden von welcher Zielgruppe gesehen. Drehbuch, Darsteller und Showrunner werden danach ausgesucht und abgestimmt. Der Erfolg der Eigenproduktionen von Netflix wird so planbar gemacht. Beispiel „A Very Murray Chrismas“: Bill Murray, Sofia Coppola, Amy Pohler, weitere Ehemalige aus „Saturday Night live“ und die Band Phoenix sorgen dafür, dass möglichst viele Fans einschalten.

Das Netflix-Prinzip funktioniert auch umgekehrt: Die Story, der Regisseur und der Hauptdarsteller sind bestimmt, anschliessend kann das Kreativ-Team kann aus Daten ablesen, für welche maximale Gage sie engagiert werden können. So werden die Herstellungskosten festgelegt. Netflix investiert eben nur so viel, wie der berechnete Erfolg des Produkts wieder einspielen kann.

 

Netflix goes global

Während Netflix zurzeit in 80 Ländern aktiv ist, sollen es Ende näöchsten Jahres 200 Länder sein.

Die ganze Welt lässt sich nicht nur mit Amerikanische Serien erobern. Deshalb hat Netflix begonnen in anderen Ländern und Sprachen zu produzieren (z.B. Club de Cuervos in Mexico auf Spanisch). Auch hier greift Netflix auf seine Nutzerdaten zurück.

Lokal und in anderen Sprachen gedrehte Serien und Filme werden auf den Heimatmarkt angepasst produziert, was Darsteller, Regie und finanziellen Aufwand angeht, und dann global ausgestrahlt. Der lokale Erfolg ist hierbei kalkuliert, der Erfolg in einem anderen Land ein Bonus.

Herausragende ausländische Produktionen kauft Netflix als Exklusivetitel für den US- oder internationalen Markt jenseits des Ursprungslandes, um auch hier mit Vielfalt und Qualität zu punkten.

 

Netflix besiegt Piraten

Netflix setzt sich mit seinem Service gegen einen Konkurrenten durch, der kostenlos und überall verfügbar ist: die Download-Piraten. Dies ist nur möglich, indem der Service sehr günstig ist,einfach und bequem zu bedienen.

In einer Befragung von Choices in Australien haben 33% derjenigen Personen, die illegal Filme runterladen angeben, dass sie viel weniger downloaden, seitdem sie Streaming-Services wie Netflix benutzen. Auch die Anzahl der regelmäßigen Filmpiraten sank um über 20%.

Die gute Bedienbarkeit ist auch eine Folge des Datensammelns.

Laut Netflix-Produktchef Neil Hunt hat der Dienst im Schnitt 90 Sekunden Zeit , um dem Kunden den nächsten Film oder die nächste Serie zu präsentieren. Um das zu erreichen, berechnet die Vorschlagsfunktion aus Wahrscheinlichkeiten, welche Serie, welchen Film vergleichbare Nutzer nach dem selben Film angesehen haben.

Die Bedienung wurde iterativ immer wieder durch das Beobachten der Mausbewegungen auf der Seite angepasst. Die Möglichkeit der Kündigung am Ende jeden Monats und ein Familientarif tragen dazu bei, dass die Kosten überschaubar sind. Netflix lässt sich auf allen Geräten einfach und schnell installieren. Es wird dem Nutzer immer die für ihn beste Auflösung präsentiert.

 

Neue Kunden – neuer Style

Die Sehgewohnheiten der Zielgruppe 14-35 hat sich verändert. Diese User wollen immer und soforteinen möglichst einfache Zugang zum Programm. Gesehen wird nach eigenem Zeitplan und nicht nach einem Programm der Fernsehsender. Diese Änderungen haben einige Folgen:

  • Der klassische Cliffhanger stirbt aus
  • Die klassische 24 Folgen Season stirbt aus
  • Die klassischen 42- bzw. 23-Minuten-Formate sterben aus

So reagiert Netflix auf die neuen Sehgewohnheiten:

  • Die Länge der Folgen wird angepasst an die Story (20-30/45-60 Min.)
  • Die Länge der Staffel wird angepasst an die Story (6-13 Folgen)
  • Am Ende einer Folge ist die Story nicht zwangsläufig abgeschlossen
  • Der Spannungsbogen ist auf die gesamte Staffel ausgelegt

Auch andere Big Player haben den Markt erkannt: Amazon, Hulu und andere Streaming-Dienste versuchen sich gegen Netflix zu behaupten. Die klassischen Fernsehanstalten der USA wollen  auf Streaming setzen. So veröffentlicht CBS nächstes Jahr die neue Star Trek Serie zuerst auf ihrem Streaming-Dienst CBS AllAccess.

In Zukunft wird es 10 oder mehr  Streaming-Dienste geben, jeder mit exklusiven Eigenproduktionen. Im besten Fall werden sich die Dienste in Bedienbarkeit, Suchalgorithmen oder Vorschlagfunktion unterscheiden. Man kann alles überall sehen, nur dass „wie“ ist verschieden. Diesen Weg verfolgt auch Netflix. Das große Ziel der nächsten Jahre ist eine global einheitliche Lizenzierung. Ein Netflix für alle. One world!

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